Rückblick Neujahrsempfang 2021
Di | gi | ta | li | sie | rung, die; Substantiv, feminin
Di | gi | ta | li | sie | rung, die; Substantiv, feminin
Großes Interesse am virtuellen Neujahrsempfang des Forums Frauennetzwerke Region Stuttgart am 21. Januar 2021
Digitalisierung bietet Frauen viele Chancen und Möglichkeiten.
1.400 Teilnehmende, spannende Einblicke in neueste technologische Trends und viele interessante Impulse, wie Frauen die Herausforderungen der Digitalisierung gestalten können: Der 2. Neujahrsempfang des Forums Frauennetzwerke Region Stuttgart unter dem Titel ,,Di | gi | ta | li | sier | ung, die; Substantiv, feminin“, der auf Grund der aktuellen Corona-Situation am 21. Januar als Online-Event per Livestream übertragen wurde, war bereits einige Tage zuvor restlos ausgebucht. „Die überwältigende Resonanz zeigt das große Interesse an aktuellen frauen-relevanten Themen und wie wichtig es ist, dafür eine gemeinsame Plattform zu schaffen“, so Dr. Daniela Goeller, Vorstandsmitglied beim BPW Business and Professional Women – Germany, Club Stuttgart e.V. – Veranstalter des Neujahrsempfangs und einer von 13 Frauenverbänden, die sich seit 2019 im Forum Frauennetzwerke Region Stuttgart engagieren.
Nach der Begrüßung durch die virtuelle Gastgeberin Claudia Diem, Vorstandsmitglied der BW-Bank, appellierte die Schirmherrin des Neujahrsempfangs, Isabel Fezer, an die Teilnehmerinnen, sich intensiv mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen: „Führungskompetenz in Unternehmen bedeutet die Kompetenz, mit digitalen Transformationen umzugehen und damit ein riesiges Gestaltungs- und Machtpotential“, betonte die Stuttgarter Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, die per Video zugeschaltet war: „Hier müssen wir liefern.“
Wie Frauen die Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich gestalten können, stellten die beiden Keynote-Speakerinnen des Neujahrsempfangs eindrücklich unter Beweis: Unter dem Titel ,,Di | gi | ta | li | sier | ung, die; Substantiv, feminin“ diskutierten die ehemalige Porsche-Digitalchefin Anja Hendel, seit Anfang 2020 Managing Director der Stuttgarter Digitalagentur diconium und Fiona Liebehenz, Director International Key Account e-Commerce bei Bosch Professional Power Tools, über Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Transformation.
„Hierarchische Managementkulturen sind in der neuen kollaborativen, vernetzten Arbeitswelt ein Auslaufmodell“, so Fiona Liebehenz. „Bei agilen Arbeitsformen sind innovative Konzepte und Diversität gefragt. Strukturen verändern sich, neue Führungspositionen und Expertenrollen entstehen, was aktuell vielfältige Chancen für uns Frauen mit sich bringt“, stellte Liebehenz klar, die bei Bosch Power Tools für die Online-Händler-Strategie und den größten e-Commerce-Kunden verantwortlich zeichnet. Als Führungskraft im digitalen Zeitalter sei für sie nicht nur das Empowerment ihres Teams, transparente Wissensweitergabe und Schnelligkeit in Entscheidungen wichtig. Vielmehr gehe es auch darum, „einen Vertrauens-Raum zu schaffen, in dem sich jeder befähigt fühlt, offen Ideen und Feedback einzubringen“.
Auch Anja Hendel betonte die Perspektiven, die sich für Frauen beim Thema Digitalisierung ergeben: „Es geht hier nicht darum, bestehende Prozesse 1:1 zu digitalisieren, sondern Strukturen neu und kreativ zu denken“, so die Geschäftsführerin von diconium, der Softwareschmiede des VW-Konzerns. „Digitalisierung bietet Frauen die Chance, sichtbar zu werden und zu gestalten – raus aus der Komfortzone und rein in den Austausch über Themen, die uns alle weiterbringen,“ ist sich Hendel sicher.
Unter der Moderation von Kerstin Heiligenstetter, Gründerin der Initiative „She’s Mercedes“ bei der Mercedes-Benz AG und Annett-Katrin Wohlgemuth, Leiterin des Frauennetzwerkes „BeWomen“ der BW-Bank nutzte auch das virtuelle Publikum via Chat-Funktion die Chance, sich aktiv mit den Digitalisierungs-Expertinnen auszutauschen. Neben zahlreichen technischen Aspekten – von Algorithmen über KI bis hin zum Quantencomputing – drehten sich viele Fragen um die Bereiche Bildung und digitale Kompetenzen. „In unserer Gesellschaft und in den Unternehmen gibt es eine viel zu geringe Technologiebildung“, betonte Hendel. Insbesondere Frauen seien hier gefordert, „sich ein digitales Grundwissen anzueignen, um die Gestaltungsmöglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen.“ Dabei könnten Mentorenprogramme, weibliche Role Models und Netzwerke wichtige Impulse und Unterstützung liefern. Des Weiteren brauche es „Experimentierfreude, Neugier und die Einstellung, dass Fehler eine Möglichkeit zum Lernen sind und keine Makel darstellen“, fügte Liebehenz hinzu.
„Mit der Digitalisierung sind vielfältige Perspektiven und Chancen für Frauen im Berufsleben verbunden“, fasste Kerstin Heiligenstetter die Eindrücke der knapp zweistündigen Diskussion zusammen. Aber dazu seien nicht nur technische Skills und Gestaltungswillen notwendig, „sondern auch jede Menge Mut und Entschlossenheit.“
Mit Unterstützung von
Bettina Kies-Hartmann